Auf diese Frage bin ich im März 2023 in meinem Autoren-Blog widersprechen.net eingegangen. (Spoiler: Das ist unwahrscheinlich.) Basis meiner Überlegungen dazu waren umfangreiche Tests mit ChatGPT, die meine Kolleginnen und ich gemacht und in einer Chatgruppe des Berufsverbands Text und Konzept besprochen haben.
Ein Absatz aus dem Artikel betrifft unsere Praxis als Werbe- und Online-Texter besonders: „Bei der KI zeichnen sich ebenfalls ganz spezifische Probleme ab: Ihre Unfähigkeit, real existierende Quellen zu zitieren, ihre Neigung, fehlende Teile der Realität durch Interpolation zu ergänzen wie bei einem Zahlenbild, vertuscht die Lücken, die das Leben lässt. Ihre Tendenz, Kontroversen zu glätten und Widersprüche zu leugnen, behindert tendenziell den lebendigen Diskurs und die Entstehung neuer Ideen. Das scheint ein grundlegender Konstruktionsfehler zu sein, der damit zusammenhängt, dass die KI anhand von wahrscheinlichen Zusammenhängen textet, die sie aus der Vergangenheit ableitet. Dabei können einstweilen nur Wiederholungen und plumpe Trendfortschreibungen herauskommen. Neue Ideen und überraschende Wendungen werden wohl Menschenwerk bleiben: Produkte natürlicher Intelligenz und Emotion.“